Groupon oder Location?

Gerade bin ich auf Twitter durch Martin Weigert auf eine interessante Frage gestoßen: Sind Location-based Services oder Groupon Clones momentan der größere Hype? Ich glaube, das ist relativ einfach zu beantworten.

Groupon und seine Nachahmer machen mit gefühlt limitierten Sonderangeboten gute Umsätze mit Coupons für Restaurants und Service-Angebote. Das Geschäftsmodell ist interessant, da man mit negativem Kapitaleinsatz (Kunden zahlen, bevor die Leistung erbracht wird) neue Möglichkeiten in Sachen Finanzierung finden kann. Insgesamt ist es aber keine grundlegende Innovation – Gutscheinbücher existieren schon lange und werden so nur ergänzt, nicht verdrängt (wo ist eigentlich der Groupon Klon der Gutscheinbücherverlage?).

Das einzige Pendant zu Ortsbasierten Services wie Foursquare (ich “checke” bei einzelnen Orten ein, um meinen Freunden mitzuteilen wie cool ich bei Starbucks Kaffee trinke) ist eine Postkarte. Daher würde ich hier schon viel eher von einer echten Innovation sprechen: Die neuen Technologien, die endlich anwendbar sind (GPS, mobiles Internet, etc.) ermöglichen diese Art von Interaktion erst heute, auch wenn die Ideen dazu schon vor einiger Zeit auf dem Markt waren (Bluetooth-versehene Plakate und lokale Werbung zum Beispiel). Geschäftsmodelle, die hiermit möglich sind, werden so sicherlich noch viele Blüten tragen, man kann von einer ganzen neuen Generation von Startups ausgehen. Da ist die Hoffnung beim Couponing eher begrenzt (zugegeben, eine ganze neue Generation gibt es da auch schon).

Interessant sind jedoch auch beide Ideen in Kombination. Es geht nicht unbedingt um Gruppenkauf oder Massen-Checkin, sondern vielmehr um die Möglichkeiten die traditionelle Gutschein und Treuemodelle bieten. Im Prinzip sind nämlich sowohl Groupon als auch Foursquare reine ortsgebundene Werbemaßnahmen. Das haben vor ca. 2 Jahren schon ein paar gute Jungs versucht, aber Timing ist eben alles.

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2 Comments

  1. Hey Philipp,

    Verlage kommen langsam an den Start. WAZ mischt ab 15. mit, und weil das alles langsam ziemlich unübersichtlich wird, gibt es Aggregate wie http://www.tagesangebote.de, die den Durchblick bewahren.

  2. Ja, das stimmt. Ich meinte aber genau die Gutscheinbuch- und Kartenverlage,
    die das gleiche Modell schon seit Jahren offline anbieten. Mal sehen, wann
    es da Koops, Whitelabel oder ähnliches gibt.

    2010/3/12 Disqus <>

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