Die Suche nach dem passenden Business Angel

Ich habe heute eine recht lange Email an einen Gründer geschrieben, der gerade versucht, seine Firma aufzubauen. Dabei gestaltet sich die Suche nach einem Investor recht schwierig, da das Unternehmen in einer recht speziellen Nische unterwegs ist. Um meine Zeit quasi zu verdoppeln, recycle ich diese Email nun also zu einem Blogpost. Es gibt natürlich keine “absolute truths”, wie man einen geeigneten Investor findet, hier jedenfalls meine 2 Cents:

[…] das Beste ist in so einem Szenario, einen BA aus dem Zielumfeld zu finden. Damit meine ich jemanden, der entweder selber einmal Nutzer gewesen sein könnte (oder ist) oder der sich in dem Bereich aus anderen Gründen auskennt. Dann kommst du oft neben dem Kapital an Expertise und Kontakte, die dich weiter bringen können. Da Ihr in einem recht speziellen Bereich unterwegs seid, gehe ich davon aus, dass jemand aus dem Team bereits solche Kontakte hat oder leicht Türen aufstoßen kann (Freunde, Professoren, Geschäftspartner,  o.Ä.). In frühen Phasen sind sehr Szene-affine Leute in manchen Fällen bereit zu investieren, auch wenn sie ansonsten wenig Investmenterfahrung haben. Das kann ein guter Schritt sein, um an einige Tausend Euro zu kommen – danach kann man sich gut und mit Nachdruck an kleinere VCs oder größere Business Angels wenden.

Knackpunkt ist, dass jemand das Business von Grund auf verstehen muss, um die Möglichkeiten in der Zukunft zu sehen. Fachfremde können das am besten, wenn es bereits einige Kunden und Partner gibt, die dem Geschäft ein wenig Momentum verleihen. So investieren die meisten VC-Gesellschaften, da sie nun einmal besser mit belastbaren Zahlen umgehen können als mit großen Visionen in Bereichen, wo sie sich nicht gut auskennen. Der BA mit Expertise kann diese Lücke manchmal ideal schließen. Als ersten Angel empfehle ich dir also jemanden, der wichtige Einsichten im Bereich eures Unternehmens weiter geben kann und somit die Erfolgswahrscheinlichkeit erhöht. Wenn dazu noch einiges an Geld kommt, ist das natürlich perfekt. Damit nimmst du auch die erste Hürde beim potentiellen professionellen Investor, denn solche Kontakte sind nicht nur operativ wichtig, sondern auch ein wichtiger “people” Faktor. Der erste Investor und Partner wird nämlich immer als Referenz bei der Due Diligence herangezogen – er kennt schließlich Team und Business aus der Investorensicht. Wenn er dabei (bei guter Erfahrung mit dem Team) die Wissenslücke beim Investor glaubwürdig schließen kann, hat er seinen Job gut gemacht.

Das setzt natürlich voraus, das es auf operativer Seite glatt läuft – auch hier kann jemand aus der “Szene”, in der Ihr euch bewegt, realistischer abschätzen, ob das Business an sich Sinn macht.

Wenn jemand dazu Einsichten oder Kommentare hat, freue ich mich natürlich. Shoot off in den Kommentaren.

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