iPad und so – ich muss halt was dazu schreiben

Dass das iPad nun vorgestellt wurde, hat ja jeder mitbekommen. Meine Meinung und Eindrücke dazu in Kurzform:

  • Sehr slicke Hardware, auf jeden Fall mit unglaublichem “want”-Faktor. Das ist Apple’s Domäne und es war klar, dass sie hier brillieren.
  • Die Software ist ein iPhone OS (in Version 3.2), das an die Gegebenheiten des Tablet angepasst ist. Im Vergleich zum 3.1 OS auf dem iPhone sind natürlich vor allen Dingen der größere Bildschirm und die damit verbundenen Möglichkeiten zu berücksichtigen gewesen.
  • Alle bestehenden Applikationen des Appstore können genutzt werden. Der einzig mögliche Weg, um den unglaublichen Hebel der großen Masse an Applikationen auszunutzen, ohne die Entwickler zu einer Anpassung zu zwingen.
  • Kein Flash, das wird auch so bleiben. John Gruber erklärt en Detail, warum. Wenn man nachdenkt, macht es Sinn: Flash wird für Spiele und Videos genutzt. Apple möchte sowohl den Appstore als auch den Videovertrieb über iTunes pushen – da wäre ein Flash-Angebot kontraproduktiv.
  • Kein Multitasking. Das ist wahrscheinlich für alle, die ein iPhone besitzen das größte Problem. Die Schwierigkeit bei Multitasking ist die Entscheidung, wie viel Multitasking auf einmal möglich ist. Ich schätze, dass hier in der 4. iPhone-OS Version ein Update kommt, welches Multitasking erlaubt. Dieses könnte dann auf spezielle oder Apple-eigene Apps limitiert sein. Auch hier möchte Apple lieber iTunes als beispielsweise Spotify im Hintergrund laufen sehen.
  • “Fehlende” Hardware wie Kamera, USB und SD-Karten Anschlüsse sind ärgerlich, aber typisch Apple.
  • Als Couch Computer finde ich es genial, auch der Preis ist wirklich gut. Werd ich es kaufen? Keine Ahnung, ich hab ein Netbook (und liebe es) und noch mindestens 3 Monate Zeit.

Wer ist die Zielgruppe?

Nerds, die gerne basteln und verrückte Sachen installieren, sind nicht die Fokus dieses Produkts. Vielmehr ist eine sehr große Gruppe im Mainstream der ideale Kunde. Solange Mails, Photos und das Internet funktionieren (und das auch noch in hoher Auflösung), ist es recht einfach, an eine breite Masse zu verkaufen.

Ich glaube vor Allem, dass genau diese Zielgruppe viel leichter zu überzeugen ist, im iTunes Store Videos, Musik und Bücher zu laden und dafür ordentliche Preise zu bezahlen. Die Bastler und Frickler kennen RSS, Bittorrent und jede Menge freier Services. Meine Eltern, weniger Tech-orientierte Freunde und Verwandte sind hingegen vollkommen zufrieden, wenn alles funktioniert und man dafür eben ein paar Euro mehr ausgibt. Das ist vielleicht das interessanteste am iPad – die Fokussierung Apples auf die am Besten zu kontrollierende Zielgruppe, für die das komplettangebot des iTunes Stores vollkommen aufgeht.

Weniger offen, mehr Geld

Keine Frage, dass sich Apple hier immer weiter von offenen Ökosystemen wegbewegt, was mir überhaupt nicht gefällt. Ich finde das schädlich für “das Internet” insgesamt, kann aus wirtschaftlichen Gründen aber nur über diese geniale Positionierung und Fokussierung staunen.

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