The next big thing oder so.

Mein Aufruf nach Blogthemen auf Twitter hat ja wunderbar funktioniert. Da schreibt mir also mein Chef und will wissen, was das nächste große Ding ist…na gut:

@pmoehring: WHat's the next big thing? by bibrue on TwitterDas nächste große Ding ist nicht Foursquare und auch nicht Groupon, die gibt es ja schon längst. Foursquare hätte man vor einem Jahr nachbauen können, nachdem es beim SXSW so fulminant angekommen ist. Den Gaming-Part des ganzen muss man aber wohl erst einmal erleben, bevor die Genialität sichtbar ist, daher hat es nicht geklappt mit einem Klon. Groupon wird umso härter (und schneller) kopiert, man mag gar nicht glauben, welche Auswüchse das mittlerweile annimmt. Ich habe heute auch mal die Fernsehwerbung von Citydeal gesehen, ich denke schon, dass das in der Masse ankommen wird (Auch wenn die Europäer nicht so eine Coupon-Mentalität haben – die Deutschen lieben es jedenfalls, zu sparen. Wir sind schließlich die Europameister des Discounts: Lidl und Aldi in CH und NL sind ein guter Beweis dafür).

Was kommt also als nächstes?

Ich habe es ja im Interview mit Veronika schon einmal vor mich hin gestottert: Ich denke, dass mit der immer stärkeren Penetration von Smartphones endlich der wirkliche lokale Markt im Netz losgehen wird. Da wir aber in diesem Falle noch ca. 1-2 Jahre hinter den Staaten liegen, werden die Location based Services sich noch ein paar Monate Zeit lassen. Man bedenke: vor genau einem Jahr war Foursquare in den Staaten bereits in aller Munde, hatte also bereits ein funktionstüchtiges Produkt und eine aufmerksame Nutzerschaft. Ja, es gab auch in Deutschland schon mal Places. Über Timing sollte ich vielleicht mal einen etwas ausführlicheren Post schreiben…

Also, nochmal von vorne:

Was kommt als nächstes? Groupon und Co zeigen eine tolle Nische auf, die ich (abgesehen vom Geschäftsmodell mit immensen Werbekosten) für absolut reif halte: Die Verbindung von Online und Offline*. Was lässt sich mit dieser Nische noch anfangen? Zum Beispiel Milo.com. Milo zeigt Online-Shoppern, welche Produkte in welchen Geschäften in ihrer Nähe verfügbar und vorrätig sind, natürlich gleich inklusive Preis, Rabatten und Coupons. Die Daten sind vorhanden, die Systeme müssen lediglich angebunden werden. In diesem Stile lässt sich weiter spinnen: Arzttermine online buchen, Medikamente in der Apotheke per Internet bestellen und á la Packstation abholen, iPhone Apps, die freie Parkplätze anzeigen, und so weiter, und so fort. Ich bin gespannt, ob sich so etwas bewahrheitet, sehe aber auf allen Seiten Chancen: Probleme der Nutzer werden gelöst, bestehende Geschäftsmodelle unterstützt, win-win, wie es besser nicht sein könnte. Bonus: die “Offliner” meckern weniger über das Internet, das ja alles kaputt macht.

*Wer diesen Spruch nicht mehr hören kann, ist bei mir herzlich willkommen.

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6 Comments

  1. Mobile Location based Services werden dieses Jahr sicherlich enorm an Fahrt gewinnen. Mobile Datenflatrates sind inzwischen günstiger als DSL-Anschlüsse und auch ist die Auswahl an Geräten und deren Apps gestiegen, dies wird zusätzlich von den Mobilfunkprovider gepusht. Man gucke nur in die TV-Werbung (iPhone, Palm Pre, Netbooks, Nokia mit dem N97 und dem OVI-Store). Eine wesentliche Rolle wird hier die SchülerVZ-Generation spielen, sie wird sicherlich mit den Ton angeben. Ich denke es wird ein spannendes Jahr, ich hoffe das viele willige Gründer nicht zu sehr nach Amerika schauen und selber kreative Ideen entwickeln.

    Nicht zu vergessen: Cloud Computing ist gerade auch in aller Munde. Ich merke auch langsam wie sich eine sehr breite Szene in Deutschland entwickelt. Auch Großkonzerne wie T-Systems gehen das Thema inzwischen Massiv an.

  2. Schaut man sich die Nutzerzahlen von Foursquare an und die Berichterstattung, hatten sie natürlich schon erste gute Presse und Adoption beim SXSW in 2009 (aber nicht fulminant ;), aber so richtig in den Fokus von Fourcrunch & Co kamen sie auch erst Ende des Jahres und mit der Ankündigung des 'Year of Location' (GigaOm) und der 'Location Wars' (SXSW) für 2010 zeigt sich der Appeal für den Mainstream (endlich mal +500k Nutzer und wiederholte Nutzung). Erst jetzt erkennt man den Erfolg und die positiven Tendenzen, die mit den Check-In-Konzepten verbunden sind und es wird interessant für den Deutschen Markt, gerade da das Produkt natürlich viel regionale Anreize und Kooperationen bedarf. Die meisten 4sq Nutzer, die ich kenne, haben wieder aufgehört aufgrund fehlender Incentives, das ist halt die Gefahr für spielebasierte Konzepte, die auch schnell an Attraktivität verlieren und Netzwerkeffekte ruinieren.

    +1 für die Smartphone Apps für effizientere Prozesse im Alltag, sehe ich viele Chancen drin und man kann leicht Ideen umsetzen, wenn die Smartphone Adoption besser vorangeschritten ist und Apps immer mehr Nischen abdecken.

    Gute Idee mit der Frage zur Art des Blogposts auf Twitter.

    Gruß, Cornelius

  3. Ja, ich bin auch sehr gespannt auf die Entwicklung der SchülerVZ Generation.
    Da gibt es noch einmal massiv anderes Verhalten und Verständnis in Sachen
    always-on und digitale Medien.

    2010/3/23 Disqus <>

  4. Danke für den Kommentar.
    – Es ging mir mehr um die Berichterstattung und Nutzung durch die Early
    Adopter. Fulminant war vielleicht wirklich das falsche Wort…
    – Sporadische Nutzung, Networkeffekte und die lokalen Angebote a la free
    Beer for Mayors funktionieren natürlich nur bei großen Nutzerzahlen. Die
    frühe “heavy Usage” von Erstnutzern ist kein Garant für Erfolg, kann aber
    die Attraktivität untermauern. Wenn es dann noch Rewards gibt, weil das
    Konzept verstanden wird, bleibt die Attraktivität hoch.

    2010/3/23 Disqus <>

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